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Rottenburg a. N., Turm der Domkirche St. Martin

Turm der Domkirche St. Martin

Rottenburg a. N.

Auftraggeber
Kath. Kirchengemeinde St. Martin Rottenburg
Datum
seit August 2012
Leistung
Schadenskartierung und Maßnahmenkonzept, Erstellung von Leistungsverzeichnissen, Fachbauleitung

In den Jahren 1424 bis 1436 wurde die heute sichtbare Domkirche errichtet, wobei der um 1280 errichtete Vorgängerbau in weiten Teilen beseitigt wurde. Alleine der Schaft des Turms wurde übernommen. 1486 wurde mit dem Bau eines neuen achteckigen, von Maßwerken durchdrungenen, Turmabschlusses begonnen. Unter Federführung des Baumeisters Hans Schwarzacher wurde dieser aus örtlichem Stubensandstein zügig fertig gestellt. Der Turm hat eine Höhe von 57,5 m.

Ansicht Domturm Ansicht des Turmes der Domkirche St. Martin, Südwest

Die größten Schäden am Naturstein verursachen die in den 1960er Jahren am Turmschaft eingebrachten Mauerwerksanker mit ihren Ankerplatten, welche die Verzahnung der damals errichteten innenliegenden Stahlbetonkonstruktion mit der bestehenden Natursteinschale zum Zweck hatten. Die Ankerplatten wurden mit Steinvierungen überdeckt. Ein Teil dieser Ankerplatten begann im Laufe der Jahre durch eindringende Feuchtigkeit, in Abhängigkeit der Tiefe und der Exposition der Stahlplatten, zu korrodieren. Die fortschreitende Korrosion schädigte den Stein durch Volumenvergrößerung des Stahls und den dadurch einhergehenden Sprengdruck. Es entstanden Risse, durch die wiederum mehr Feuchtigkeit und Sauerstoff zum Stahl vordringen konnte. Dies führte letztendlich, auch durch den Frost-Tauwechsel beschleunigt, zu massiven Schalenbildungen und großflächigen Abplatzungen.

Korrosionsschaden Sondageöffnung an einem Teil einer Ankerplatte an einer bereits erfolgten Steinsprengung durch Korrosion

Bereits erfolgt:
- Schadenskartierung vor Ort September – Oktober 2012
- Schadens- und Maßnahmenkartierung in CAD, Materialkartierung und Maßnahmenkonzept Januar 2013
- Reinigungsarbeiten von Dezember 2012- Januar 2013

Ausschnitt Materialkartierung Ausschnitt aus der bereits erfolgten Materialkartierung

Folgende Maßnahmen sollen bis zum Herbst 2013 durchgeführt werden:
- Ankersanierung
- Steinerneuerung und Fugensanierung
- Konservierungsmaßnahmen – Festigung, Riss- und Hohlrauminjektion, Kittung und Verschlämmung, Antragungen etc.