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Fortbildung: Historische Architekturoberflächen

Historische Architekturoberflächen - Zum Umgang mit Putz und Farbe bei der Gebäudeinstandsetzung

Stuttgart

Datum
17.02.2023

Kunsthistorikerin und Restauratorin Dr. Julia Feldtkeller spannte im vormittäglichen Theorieblock mit dem Impulsvortrag „Material, Bauweise und Farbigkeit von Architekturoberflächen seit 1800“ und ausgewählten Fallbeispielen zunächst einen großen Bogen vom Erkennen und der Einordnung historischer Architekturoberflächen bis zum Wandel der Restaurierungs- und Erhaltungskonzepte der Denkmalpflege auf.

Fokussiert wurde der Zeitraum ab 1800 bis heute: Einerseits, weil sich die konservatorische Theoriebildung ab der Einführung des konsekutiven Geschichtsverständnisses überhaupt erst zur modernen Denkmalpflege entwickeln konnte. In Schlaglichtern wurden die Leitbilder und Leitsätze denkmalpflegerischer Herangehensweisen aufgezeigt. Insbesondere die Besprechung der Fallbeispiele aus der Praxis lieferten Erkenntnisse zur Vielschichtigkeit der Aufgabe „Umgang mit Architekturoberflächen“ und zu Lösungswegen von größtmöglicher Zurückhaltung bis zur reversiblen Rekonstruktion.

Im Exkursionsteil am Nachmittag wurden aktuelle Projekte und Baustellen besichtigt, was die theoretischen Inhalte des Vormittags an Ort und Stelle veranschaulichte. In der Weißenhof-Siedlung gab es detaillierte Einblicke in die Vorgehensweisen der Erhaltung und Ergänzung von Putzen, Anstrichen und Farbkonzepten. Zum Abschluss ergänzte der Eingangspavillon der Wilhelma das Spektrum mit seinen polychromen Fassungen der Wandoberflächen und der Diskussion um die geplante Wiederherstellung der historischen Farbigkeit im Bereich des eisernen Umgangs.


Weißenhofsiedlung


Wilhelma, Eingangspavillon


Wilhelma, Eingangspavillon