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Instandsetzung Filterwärter-Unterstandshauses des Neckarwasserwerks, Stuttgart

Filterwärter-Unterstandshaus

Stuttgart

Auftraggeber
Vermögen und Bau Baden-Württemberg, Amt Stuttgart
Datum
2020 - 2022
Leistung
Architektenleistungen der Leistungsphasen 1-9

Der königliche Hof und die umliegenden Stadtgebiete wurden vom Neckarwasserwerk an der Werastraße mit Trinkwasser versorgt. Zum Werk gehörte das sogenannte „Wasserhäusle“, ein Unterstandhaus für die Filterwärter mit Werkstatt und Aufenthaltsräumen. Das heutige Kulturdenkmal präsentiert sich als 1 ½-geschossiges Fachwerkhaus mit Backsteinausfachung (Baujahr 1889). Markant ist das Walmdach, das auf einen Kniestock aufgesetzt wurde. Bemerkenswert sind die historischen Farbbefunde, wie beispielsweise das helle Ockergelb der Fachwerkhölzer, die eine Rekonstruktion des äußeren und inneren Erscheinungsbildes ermöglichten.
Auslöser für die Instandsetzung waren Brand- und Vandalismusschäden. Dachhaut, Dachentwässerung sowie die Dachflächenfenster wurden erneuert. Historische Pläne und Befunde am Bauwerk ließen auf eine ursprüngliche Deckung mit Schieferplatten schließen. Die Erneuerung der schiefergrauen Dachfläche ergänzt die kontrastierende Farbgestaltung des kleinen Hauses.
An den Fassadeflächen wurden Schäden durch Bewuchs repariert und die Ziegelausfachung mit dem originalen Baumaterial wiederhergestellt. Auch die Fenster wurden repariert und mit einer zeitgemäßen, speziell angefertigten Verglasung versehen. Abgerundet wird das Bild durch die restauratorische Instandsetzung der brandgeschädigten Eingangstür mit darüberliegender Ladeluke sowie die Klappläden, die nach historischem Vorbild überarbeitet und ergänzt wurden.
Im Inneren gingen die Restaurierungsmaßnahmen mit der thermischen Verbesserung der Wände durch eine flächige mineralische Dämmverputzung und einer Zwischensparrendämmung im Dach einher. Zusätzlich wurde eine Fußbodenheizung eingebaut. Besonders wichtig für den Erhalt des bauzeitlichen Erscheinungsbildes waren hier die erbauungszeitlichen Innentüren.
Nach der Instandsetzung zeigt sich das Filterwärterhaus wieder in seinem farbenfrohen Originalzustand mit dem zweifarbigen Fachwerk in Ocker und Ziegelrot, das einen harmonischen Kontrast zu den dunkleren Farben der Fenster und Türen sowie des grauen Schieferdachs bildet.


Zustand Fenster vor und nach der Instandsetzung


Planunterlagen aus dem Jahr 1910 mit erkennbarer Schieferdeckung


Außenaufnahme nach der Instandsetzung