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Mannheim, Nationaltheater

Nationaltheater

Mannheim

Auftraggeber
Landesamt für Denkmalpflege im Regierungspräsidium Stuttgart
Datum
Oktober 2017
Leistung
Untersuchung des Ursprungszustands (Archiv- und Literaturrecherche, fotografische Doku der überkommenen Bauelemente, vertiefender Bericht zum originären Farbkonzept)

Der Neubau des Nationaltheaters in Mannheim wurde 1957 eröffnet. Der Entwurf Gerhard Webers wurde nach Überarbeitung unter anderen denen von Hans Scharoun und Ludwig Mies van der Rohe vorgezogen. Mit einer “farbgestalterischen Beratung des Architekten” war Paul Meyer-Speer beauftragt.


Die Bestuhlung im Schauspielhaus wurde in den 1970er-Jahren zwar nach den originalen Vorgängermodellen angefertigt, das ursprüngliche Farbkonzept wurde dabei allerdings aufgegeben.

Anlässlich der geplanten Sanierung des Nationaltheaters Mannheim wurde vom Landesamt für Denkmalpflege, Regierungspräsidium Stuttgart eine Untersuchung des Usprungszustands von ausgewählten Räumen des Theaterbaus aus der zweiten Hälfte der 1950er Jahre beauftragt. Der Untersuchungsbericht umfasst die Ergebnisse der Archiv- und Literaturrecherche und die fotografische Dokumentation der überkommenen Bauelemente. Ein besonderes Augenmerk legten wir mit einem vertiefenden Bericht auf das originäre Farbkonzept, da für Paul Meyer-Speer Gebäude auch stets eine gestalterische Einheit sind. Farbgebungen unterstützen die Wirkung dieses Gefüges und wirken ordnend. Beim Nationaltheater entwickelte er das Grundthema der gesamtheitlichen „Farbraumordnung“ aus den gegensätzlichen Materialfarben des Sichtbetons und des Travertins.


Die Haupttür zur Eingangshalle Richtung Süden gehört zum Originalbestand.

Das subtile Farbkonzept ist aufgrund späterer Veränderungen kaum noch existent. Neu aufgetragene, deckende Anstriche beispielsweise auf den Sichtbetonteilen negieren die Materialität.
Die Untersuchungsbereiche konzentrieren sich auf die öffentlich zugänglichen Räume. Angefertigt wurde außerdem eine detaillierte tabellarische Aufllistung der vorhandenen Fotografien, der bauzeitlichen Gestalt, der Änderungen, dem Ist-Zustand und Anmerkungen zum Untersuchungsbedarf.

Die Untersuchung entstand in Zusammenarbeit mit Dr. Julia Feldtkeller, Tübingen.