Alles. Aus einer Hand.
Die markante Tankstelle mit angrenzendem Geschäfts- und Wohngebäude an der Kreuzung von Rhein- und Okenstraße hat eine lange Tradition, da sich hier fast das gesamte 20. Jahrhundert hindurch ein Automobilbetrieb befand. Davon zeugt das Wohn- und Geschäftshaus, welches in den 1930er-Jahren um eine Tankanlage ergänzt wurde. Durch das stark ansteigende Verkehrsaufkommen der Mobilitätsbegeisterung der 1950er-Jahre veränderten sich die Anforderungen, wodurch es zu einer Erneuerung kam. Die Modernisierung der Tankstelle in dieser Zeit war nicht nur eine technische Anpassung, sondern auch ein Ausdruck der damaligen Denkweise. Die Ölkonzerne strebten danach, ihre Tankstellen visuell an ihre Markenidentität anzupassen. So entstand das einprägsame, heute noch erhaltene weit auskragende Flugdach und der darunterliegende Anbau. Der Zeitgeist der 1950er spiegelt sich hierbei in den charakteristisch gebogenen Ecken wider. Nur ein Vierteljahrhundert später wurde die Tankstelle stillgelegt. In den folgenden Jahren beherbergte das Gelände zunächst einen Autohandel und später ein Gerüstbauunternehmen. Im Rahmen des geplanten Umbaus und der Modernisierung der Tankstellenanlage wurde unser Büro, strebewerk. Architekten GmbH, mit einer Bauaufnahme, bauhistorischen Untersuchung sowie Dokumentation beauftragt. Im Zuge dessen konnte die Anlage in ihrer Gänze aufgenommen und so die Tankstelle als bedeutendes Zeugnis der „Corporate Identity“ der 1950er-Jahre erfasst werden.
Das Wohn- und Geschäftshaus mit angebautem Tankstellenbau von Südwesten.
Kreidezeichnung am Stahlträger im Kellergeschoss, welche auf die Firma „FAVEG“ hinweist, die „Fahrzeug-Verkaufs-Gesellschaft“ des zweiten Eigentümers.
Ein bauzeitliches Fenster von Beginn des 20. Jahrhunderts mit eingehängtem Winterfenster an der Nordseite des Wohn- und Geschäftshauses.
Blick auf die abgerundete Fensterfront des Tankstellenanbaus aus den 1950er-Jahren.
Die bauzeitliche Oberfläche aus den 1950er-Jahren war ein Fliesenspiegel mit hellgelber Glasur.