Alles. Aus einer Hand.
Die Untere Kelter zeugt vom wirtschaftlichen Reichtum der Stadt Markgröningen im 16. Jahrhundert. Errichtet um das Jahr 1559, diente das Gebäude ursprünglich der Weinverarbeitung im Erdgeschoss und der Lagerung in den oberen Geschossen. Drei markante Tore für die Einbringung der Lese sowie ein großer Kellerabgang zeugen noch heute von der Kelternutzung.
Daneben prägen großzügige Rundbogenfenster, Fenster mit steinernen Fensterstöcken und das umlaufende Bruch- und Werksteinmauerwerk das äußere Erscheinungsbild. Innen gliederte sich der Raum durch eine hölzerne Ständerkonstruktion mit paarweise gesetzten Stützen, deren kunstvoll gearbeitete Kopfbänder, Wulstprofile und oktogonale Querschnitte ein hohes Maß an gestalterischer Qualität erkennen lassen. Ab dem 20.Jahrhundert folgte eine Umnutzung zu Wohn- und dann vollständig zu Büroräumen, welche mit dem Ausbau der Obergeschosse einherging. Die großen offenen Räume ermöglichten dabei, dass die massive Außenstruktur und weite Teile der hölzernen Tragkonstruktion erhalten blieben.
strebewerk. Architekten GmbH wurde mit der bauhistorischen Untersuchung und Dokumentation beauftragt. Im Zuge dessen konnte die Untere Kelter erfasst und damit als Verbindung von funktionaler Zweckarchitektur und handwerklicher Baukunst gewürdigt werden – ein Bau, der trotz späterer Überformung seine historische Aussagekraft nicht verloren hat.