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Der spätgotische Torturm des Franziskanertors in Überlingen aus dem 15. Jahrhundert ist der Nachfolgebau eines älteren Tors aus dem 13. Jahrhundert. Es stellt bis zur Einbeziehung des Dorfs in die Stadtbefestigung das nördliche Stadttor dar. Später als Binnentor fungierte es als Repräsentationstor, durch die die Haupthandelsstraße führte.
Grundmörtelaufbau eines Quaderkissens
An das Tor schließt sich die Franziskanerbrücke an. Das Ensemble aus Brücke und Tor ist heute eines der letzten, welches einen baulichen und funktionalen Zusammenhang aufweist. Aufgrund dieser besonderen Merkmale ist das Franziskanertor bereits seit den 1930er Jahren als Baudenkmal verzeichnet.
Zur Sanierung des Franziskanertors gehörte insbesondere die Instandsetzung der stark geschädigten Sandsteinfassade. Der lokal verwendete Molassesandstein weist keine hohe Alterungsbeständigkeit auf. Aufgrund dieser Eigenschaften, wurde bereits bei der letzten Sanierung in den späten 1970er Jahren eine Vielzahl von mehrschichtigen Antragungen an Stelle von Neuteilen angebracht. Auch bei dieser Sanierung wurde für die Ecksteinquader ein speziell angepasster Restaurierungsmörtel verwendet anstatt Steine auszutauschen.
Bei den Gesimssteinen war eine Konsolidierung des Materials nicht mehr möglich, daher mussten diese im gesamten erneuert werden. Als wasserführendes Bauteil wurden dabei die Fugen umlaufend oberseitig im Bleiverguss ausgeführt.
Fertige Ecke mit Neuteilen
Im Sockelbereich waren witterungsbedingte Schäden am Putz und Mauerwerk deutlich sichtbar, besonders die Tordurchfahrt war durch Salz und Feuchtigkeit stark belastet. Zentimetertiefe Rückwitterung und Aushöhlungen mussten mit einen Sanierputzsystem instandgesetzt werden.
Im Dachbereich haben im Zuge der Instandsetzung des Holztragwerks weitreichende Rücksicherungsmaßnahmen stattgefunden. Die historische Mönch-Nonnendeckung wurde unter Ergänzung von Manufakturziegeln wieder eingedeckt. Der Dachreiter wurde nach Vorlage der historischen Deckung mit reproduzierten Ziegeln eingedeckt, sowie die Zierspitze restauriert und gerade gerichtet.
Wir freuen uns, dass wir am Erhalt dieses besonderen Bauwerks mitwirken konnten. Für die Zukunft des Franziskanertors sind regelmäßige Wartung allerdings unablässig, damit ein einheitliches Erscheinungsbild des Bauwerks und die historische Bausubstanz noch lange erhalten bleiben.